Das Joby Gorillapod SLR Zoom ist ein praktisches Stativ für unterwegs: Kleines Packmaß, geringes Gewicht und dank der einzelnen Gelenke flexibel im Einsatz. Im Test zeigt sich, was das Stativ wirklich leistet und ob es auch mit schwerer Ausrüstung gut klarkommt.
Das Joby Gorillapod SLR Zoom
Scott Kelby sagt:
„Es gibt zwei Arten von Stativen: Die, die man leicht herumtragen kann und die guten.“
Das Joby GorillaPod SLR-Zoom gehört sicherlich zur ersten Gattung von Stativen: Man kann es überall gut mithinnehmen. Vergleichbar mit vollwertigen Stativen ist es eh nicht – es ist als Reisestativ gedacht. Stellt sich nun die Frage, ob im Umkehrschluß das Joby GorillaPod dennoch etwas taugt. Vorab: Ja, aus meiner Sicht ist es ein gutes Taschenstativ. Aber der Reihe nach.
Lieferumfang und Verarbeitung des Joby Gorillapod SLR Zoom
Das Joby GorillaPod SLR-Zoom wird inkl. einer Adapterschraube von 1/4 Zoll auf 3/8 Zoll ausgeliefert. So besteht die Möglichkeit, diverse Kugelköpfeaufzumontieren. Dazu später mehr. Das Stativ selbst besteht aus drei Beinen, die mit zahlreichen Gelenken versehen sind. So erhält das GorillaPod seine vom Hersteller versprochene Flexibilität. Joby verspricht sogar, dass man das Stativ z.B. an Laternenpfähle montieren kann. Wichtig ist natürlich, das die Gelenke auch im Dauergebrauch nicht zu wabbelig werden. Immerhin soll das GorillaPod SLR-Zoom eine DSLR inkl. Objektiv mit einem Maximalgewicht von 3.000 Gramm tragen können. Die drei Beine sind an den Füßen gummiert, so dass ein guter Stand gewährleistet wird. Insgesamt macht das GorillaPod einen gut verarbeiteten Eindruck.
Praxistauglichkeit des Joby Gorillapod
Das GorillaPod SLR-Zoom bringt ca. 240 g auf die Waage und eignet sich auf Grund seiner kompakten Maße (24,9 x 6,1 x 6,1 cm) sehr gut für die permanente Begleitung in der Fototasche. Das Stativ eignet sich für spontane Fotos sehr gut, allerdings empfiehlt es sich, einen Kugelkopf mit dabei zu haben: Ohne dauert die manuelle Montage ohne Schnellspannplatte doch etwas länger und ist etwas umständlich.
Ich verwende das GorillaPod regelmäßig mit einer recht schweren Pentax K5-II (früher Pentax K100 D) und dem Tamron 28-75 mm Objektiv. Das Stativ hält beide Ausrüstungsgegenstände sehr gut und ohne nachzugeben. Durch die flexible Gelenkanordnung findet das GorillaPod auch auf unebenem Untergrund immer gut Halt. Insbesondere bei der Makrofotografie ist das bei bodennahen Motiven wichtig.
Bei der Verwendung des GorillaPods schalte ich die Kamera immer auf Selbstauslöser mit Spiegelvorauslösung. So minmiere ich die Verwacklungsgefahr. Das Joby-Stativ ist ja schon auf Grund seiner Gelenkkonstruktion und Leichtigkeit etwas anfälliger gegen Verwacklungen als Vollstative. Noch ein Tipp: Es empfiehlt sich, immer ein Bein des GorillaPods unter das Objektiv zu bringen. So erhöht sich die Stabilität enorm.
Das GorillaPod als Standobjektiv erlaubt zunächst nur Aufnahmen im Querformat. Für Aufnahmen im Hochformat muss man das Stativ um ene Stange oder ähnliches wickeln. Die einzelnen Gelenke des Gorillapods sind mit einem rutschfesten Gummi ummantelt und bieten daher an Treppengeländern, Laternenpfählen oder Bäumen guten Halt. Wichtig ist, dass man die drei Beine fest anzieht und mindestens ein Bein des Joby in die jeweils andere Richtung wickelt. Hier hat die Standfestigkeit des GorillaPods nicht immer überzeugt. Manchmal rutscht das Stativ runter oder die Kamera neigt sich während des Fotografierens gen Boden. Das ist natürlich z.B. bei Nachtaufnahmen nicht optimal. Dennoch ist es mir gelungen, beispielsweise die Frauenkirche in Dresden mit dem Joby zu fotografieren. Sorge, dass die Kamera abstürzen würde, hatte ich jedoch keine.
Die Konstruktion ohne Kugelkopf bedeutet natürlich, dass der Wechsel bzw. Abbau des Stativs etwas mühselig ist. Ich habe daher einen leichten Manfrotto Kugelkopf mit Hilfe der Adapterschraube montiert. Dies bietet zum einen den Vorteil der schnellen Montage durch die Schnellspannplatte, zum anderen gewinnt man dadurch noch mehr Flexibilität bei der Einstellung der Kamera auf das Motiv.
Sofern man einen Stativfuß unter das Objektiv stellt, wird es selbst mit einer größeren Ausrüstung noch nicht kippelig.
Joby Gorillapod unter Schwerlast
Ich habe mir neulich die Pentax K5 inkl. Batteriegriff zugelegt und war neugierig, ob mein Joby Gorilla Pod SLR diese Last wohl noch trägt. Damit es nicht ganz so einfach wird, habe ich auch meinen Aufsteckblitz von Metz ins Rennen geschickt.
Das Ergebnis finde ich ziemlich beeindruckend. Das Joby Stativ hat die Ausrüstung mühelos getragen und schwankte auch nicht.
Mehr Fotos vom Gorilla Pod gib es übrigens bei nachbelichtet.com
Anwendung des Joby Gorillapod SLR Zoom
Es empfiehlt sich, das Joby mit einem Kugelkopf zu verwenden. Der Kugelkopf kann dann die natürlichen Schräglagen des mit der Hand geformten Stativs gut ausgleichen.
Fazit: Das Joby Gorillapod SLR Zoom als gutes Allzweck-Stativ
Das Joby GorillaPod ist trotz der systembedingten Schwächen ein ideales Stativ für Reisen und wenn man kein großes Stativ mit sich rumtragen möchte oder kann. Ich gehe z.B. auf Geschäftsreisen nicht mehr ohne das Joby aus dem Haus und habe es schon so manches Mal genutzt, um Fotos zu machen, die ich sonst verpasst hätte. Eine Schwäche besteht mit Sicherheit darin, dass man für hochformatige Fotos das Gorillpod an einen anderen Anker klammern muss. Je nach Beschaffenheit rutscht das Joby dann runter – und wenn es auch nur marginal ist – gerade bei Nachtaufnahmen mit langen Belichtungszeiten ist das ein Manko. Hier hilft nur, eine andere Befestigung zu finden.