Die Kategorie „Good“ soll den Blick für die Verbesserungen und guten Entwicklungen schärfen. Sie möchte auch Anregungen für eigenes Handeln geben an Stellen, die wir selbst aktiv beeinflussen können.
War früher alles besser?
Die Welt ist gefühlt voller schlechter Nachrichten. Krieg, Flucht, Naturkatastrophen wie die Corona-Pandemie oder den Klimawandel, Wirtschaftskrisen und vieles mehr dominieren die Nachrichten des Tages.
Doch sehr viele Themen entwickeln sich in eine positive Richtung – unbemerkt, weil meistens langsam und schleichend. Das hat dann keinen Nachrichtenwert und ist deshalb häufig in den Medien schwer zu finden. Dabei sind diese Entwicklung es wert, darüber zu berichten.
Auf der anderen Seite gibt es zwar viele deutliche Verbesserungen – aber ist der Zustand schon „gut“? Das heutzutage viel mehr Kinder in den ersten fünf Jahren ihres Lebens überleben, ist eine beachtliche Entwicklung. Und dennoch ginge es in manchen Teilen der Welt sicher noch besser – nur um mal ein Beispiel herauszugreifen.
Früher war es in der Regel schlechter als heute
Die Kindersterblichkeit bei Kindern unter fünf Jahren sinkt kontinuierlich ab – eine gute Nachricht.
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Mehr InformationenKognitive Verzerrungen trüben den Eindruck
Warum haben wir also den Eindruck, dass die Welt immer schlechter wird? Ein Grund ist unsere kognitive Verzerrung der Realität. Es handelt sich sozusagen um eine optische Täuschung unserer Wahrnehmung. Diese optische Täuschung nennt sich beispielsweise „Verfügbarkeitsfehler“. Weil etwas in den Medien sehr präsent dargestellt wird, wirkt es auf uns omnipräsent und größer als das tatsächlich statistische Vorkommen dieses Themas in der Wirklichkeit ist.
Verbesserungen in den Lebensumständen treten in der Regel nur langsam und daher „unbemerkt“ auf. Trotzdem sind es Verbesserungen. Ein Beispiel für langsame Verbesserung ist der Zins. Wird eine Summe mit jährlich 1% verzinst (das erscheint nicht viel), hat sich diese Summe nach ca. 70 Jahren verdoppelt. Bei 2% sind es nur noch 35 Jahre (!) usw. Diese stetigen Verbesserungen werden in den Medien jedoch nur selten kontinuierlich berichtet. Und daher ist es für uns Menschen de facto nicht existent. Das ist eine weitere Verzerrung, die man „What you see is all there is“ nennt. Nur, was man selbst sieht, ist auch vorhanden. Stetige Verbesserungen sieht man nicht oder nur selten, sind also ergo nicht vorhanden.
Eigenes Handeln fördern
Neben der Möglichkeit, seinen Blick auf die langsamen positiven Entwicklungen zu richten, hilft es, selbst zu handeln. Mit eigenem Handeln lässt sich die Welt täglich ein bisschen besser machen. Solche Themen lassen sich hier finden.
Jeder kann das Klima schützen
Mit diesen Tipps und Tricks lässt sich leicht ein Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Ideen sind einfach in den Alltag zu integrieren und schonen zudem den Geldbeutel.
Die Donut-Ökonomie
Die Star-Ökonomin Kate Raworth präsentiert ein Wirtschaftsmodell, welches sich an den Zielen der UN-Nachhaltigkeitscharta orientiert. Alte ökonomische Denkmuster wie das stetige Streben nach Wachstum werden dabei in Frage gestellt und neu gedacht. Heraus kommt die Donut-Ökonomie.
Positives Sprechen
Ganz im Sinne der negativen Verzerrung unseres Gehirns sind wir schnell dabei zu sagen, was wir nicht möchten. Doch damit ist noch nicht klar, was wir denn genau wollen. Wer seine Wünsche und Diskussionspunkte positiv formuliert, hat viele Vorteile. „Sage, was du erreichen möchtest und nicht, was du nicht erreichen möchtest“ ist die Devise. Hier sind ein paar einfache Tipps, wie das gelingen kann. Das macht ein gutes Gefühl bei dir selbst und bei anderen und ist obendrein lösungsorientierte Kommunikation.
Foto-Fasten – der Erinnerung Wert geben
Immer verfügbare Smartphones verleiten dazu, die eigene Umwelt ständig durch den kleinen Screen „wahrzunehmen“ und zu fotografieren oder zu filmen. Die Herausforderung dabei: Oft können wir uns trotz unzähliger Fotos und Videos nicht an der Erinnerung erfreuen, weil wir den eigentlichen Moment durch das Fotografieren sinnlich verpasst haben. Die Lösung: Die Kamera sehr wählerisch einsetzen und nur ganz wenige Fotos machen. Diese bekommen dadurch mehr Wert, weil man den Moment selbst wieder bewusster erleben kann.