Die Klimakrise ist im vollen Gange. Die Menschheit hat nur noch wenige Jahre, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen und mittelfristig CO2-neutral in allen Lebensbereichen zu werden. Das ist eine gigantische Aufgabe und kann Sorgen bereiten, ob das überhaupt zu schaffen sei. Und überhaupt: Was kann ich als Einzelner schon zum Klimaschutz beitragen? Die Antwort: Eine ganze Menge – jede:r Einzelne macht den Unterschied. Denn viele kleine Veränderungen haben am Ende große Auswirkungen.
Darum geht es beim Klimaschutz
Die globale Erwärmung durch klimawirksame Gase wie CO2, Methan oder Lachgas hat seit den letzten Jahrzehnten rasant an Fahrt gewonnen. Die Temperatur ist im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um mittlerweile 1,1° C gestiegen – Tendenz steigend. Ursache für die Erderwärmung ist die steigende Konzentration von klimawirksamen Gasen wie CO2, Methan und Lachgas. Diese sorgen für eine Reflexion der auf die Erde treffenden Sonnenstrahlen. Die Sonnenenergie entweicht dann nicht mehr ins Weltall, sondern die Energie wird in der Atmosphäre gehalten, die sich erhitzt. Diesen Effekt kennt man aus Gewächshäusern oder dem erhitzten Auto. Obwohl die Außentemperatur vielleicht nur 23° C hat, wird das Auto im Inneren schnell 50 bis 60° C heiß.
Der Temperaturanstieg hat Auswirkungen auf den Jetstream von den Polen zum Äquator (er verlangsamt sich, Hitzewellen und Starkregen sind die Folge), die Ozeane erhitzen sich und übersauern durch den CO2-Eintrag (z.B. Korallensterben) und viele andere negative Aspekte mehr. Es gibt zahlreiche, wissenschaftlich belegte Untersuchungen auf die unterschiedlichen Auswirkungen für unsere Erde und für uns Menschen, z.B. der IPCC-Bericht 2022 der UNO. Auch Podcasts wie z.B. der Klimabericht vom SPIEGEL, Kemferts Klima-Podcast oder die SWR aktuell Klimazentrale informieren regelmäßig über die Hintergründe, Zusammenhänge und Möglichkeiten des Tuns beim Klimaschutz.
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz
Die Klimakatastrophe in Form von Erderwärmung hat konkrete Auswirkungen auf uns Menschen – und zwar überall auf der Welt. Denn wenn sich die Erdtemperatur weiter erhöht und wir zukünftig länger andauernde Hitzeperioden erfahren, leiden wir als Menschen auch gesundheitlich. Alleine in Deutschland sind zwischen 2018 und 2020 über 19.000 Menschen an den Folgen der Hitzetage gestorben. Die Tendenz ist steigend. Der menschliche Körper ist einfach nicht in der Lage, hohe Temperaturen dauerhaft zu kompensieren. Der Unterschied zwischen 41°C (Fieber) 42°C ist der Tod. Der renommierte Mediziner und Wissenschaftler Dr. Eckart von Hirschhausen hat eine Vielzahl von Erkenntnissen dazu in seinem Buch „Mensch, Erde!“ dokumentiert:
- Jährlich sterben weltweit Hunderttausende Menschen in den immer stärker und länger werdenden Hitzeperioden der Sommer durch eben diese Hitze.
- Laut WHO sterben jährlich über 7,2 Mio. Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung (z.B. durch Feinstaub der Industrie und des Verkehrs). Auch die Lebenserwartung insgesamt wird durch die Luftverschmutzung deutlich reduziert.
- Sintflutartige Regenfälle führen zu verheerenden Überschwemmungen. Nicht nur die direkten Toten sind ein Thema, sondern auch die durch die Überschwemmungen ausgelösten Folgeschäden wie Krankheiten, zerstörte Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Kläranlagen oder Energieerzeugung.
Wenn alleine in Deutschland Tausende Menschen an Hitze und anderen Umweltverschmutzungen (Feinstaub usw.) sterben, warum wird darüber so wenig berichtet? Schuld daran ist der kognitive Verfügbarkeitsfehler: Würden die Menschen alle zeitgleich in einem Flugzeug abstürzen, wäre das mediale (und politische) Echo enorm. Doch schleichend interessiert sich dafür leider kaum jemand. Das wiederum führt dazu, dass zwar viele Menschen wissen, dass die Klimakatastrophe im vollen Gange ist, aber man selbst ist ja noch nicht oder nur unmerklich davon betroffen. In einem Witz sagt ein Mann, der aus dem 30. Stock gefallen ist, als er am 10. Stock Richtung Erde rast: „Noch ist ja alles gut gegangen.“
Klimaschutz ist also in erster Linie auch Gesundheitsschutz für uns Menschen. Denn wenn das Klima kollabiert, ist für uns Menschen kaum noch ein Leben auf dieser Erde möglich. Und mit den physikalischen Fakten lässt sich nun einmal nicht verhandeln.
Praktischer Klimaschutz im Alltag
Jeder kann das Klima schützen
Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, mit kleinen Schritten etwas zu bewegen. Denn wenn viele Menschen diese kleinen Schritte machen, summiert sich das zu einem großen Effekt. Zahlreiche Tipps und Tricks für Wohnen, Ernährung und Konsum regen zum Mitmachen an.