Ein gesunder, nicht überzogener Optimismus hält nachweislich gesund. Doch wie kommt man zu einer Einstellung, in der man die Chancen eher sieht als die Risiken (ohne letztere aus dem Blick zu verlieren)? An dieser Stelle möchte ich einige Tipps geben, sich eine positive Einstellung zu bewahren bzw. diese zu erarbeiten. Denn letztlich kann jeder lernen, positiv zu denken.
1. Führe ein Tagesjournal
Mittlerweile ist es nachgewiesen: Wer regelmäßig sein positives Tagesfazit zieht, verinnerlicht diese Einstellung umso besser und kann mit der Zeit den Dingen viel Gutes abgewinnen. So empfiehlt die Psychologin Suzanne C. Segerstrom ein „Optimismus-Tagebuch“ zu führen, in das jeden Tag positive, inspirierende oder angenehme Erlebnisse eingetragen werden. In mein Tagesjournal kommen drei wesentliche Punkte:
- Was war heute positiv, was ist gut gelaufen, was habe ich gut hinbekommen?
- Was kann ich verbessern und wie?
- Was habe ich heute zum ersten Mal gemacht?
Alleine das Aufschreiben dieser Punkte führt dazu, dass ich den Tag positiv abschließen kann. Ich muss mich nicht bis in den Schlaf mit Punkten beschäftigen, die mich vielleicht geärgert oder nicht voran gebracht haben. Vielmehr habe ich meine Emotionen selbst in den grünen Bereich gebracht, weil ich über die gut gelungenen Aspekte nachgedacht habe.
2. Halte dich von negativen Menschen fern
Es gibt Menschen, die brauchen das Negative: Sie sehen in allem das, was schief gehen könnte oder nicht gut läuft. Sie betrachten nur die Aufwände, die eine Aufgabe bringt, aber nicht den Gewinn, der daraus entstehen kann. Sie reden am liebsten über andere – und das in der Regel nicht sehr positiv. Mit anderen Worten: sie verbreiten schlechte Stimmung. Und schlechte Stimmung überträgt sich auf die Mitmenschen und natürlich auf einen selbst. Lernen kann ich von solchen Menschen leider meistens sehr wenig, weil mir ihre schlechte Laune kaum die Möglichkeit lässt, die positiven Dinge zu sehen. Ja, noch schlimmer: In Gegenwart solcher Zeitgenossen fällt es mir selbst schwer, positiv und lösungsorientiert zu denken und zu handeln. Das Ergebnis ist fatal. Ich bekomme selbst schlechte Laune und denke eher nicht mehr konstruktiv. Daher versuche ich, mich möglichst von solchen Menschen fernzuhalten. Falls das mal nicht möglich ist und ich wieder mal zu hören bekomme: „Das funktioniert so nicht!“ Dann frage ich zurück: „Und wie könnte es funktionieren? Was schlägst du vor?“ Meistens kommt dann nämlich keine Antwort und man hat (zumindest vorläufig) seine Ruhe. Wenn es dennoch immer wieder negativ wird, sollte man weiter beharrlich nachfragen. Spätestens nach der dritten Nachfrage „Wie geht es denn? Was schlägst du vor“ kommt dann auch ein Lösungsvorschlag.
3. Sehe das Positive in einer (unangenehmen) Situation
Es gibt Situationen, die sind fremdbestimmt und decken sich mitunter nicht mit den eigenen Vorstellungen. Frage dich in einer solchen Situation doch mal: „Was kann ich jetzt Positives daraus ziehen? Was kann ich lernen?“ Letztlich gibt es aus jeder Begebenheit etwas, was einem hilft, in der Zukunft besser zu werden. Auch wenn es in der konkreten Situation vielleicht schwer ist: In der späteren Betrachtung ist es immer lehrreich, etwas mitzunehmen. Positiv denken heißt übrigens nicht, alles durch eine rosarote Brille zu sehen, sondern aus den unangenehmen Situation das jeweils Beste zu machen.
4. Sage öfter „Danke“
Kleine Worte, große Wirkung. Wenn mir etwas Gutes passiert ist bzw. ein Kollege eine Aufgabe gut gelöst hat und die Sache damit ordentlich voranbringt, einfach mal „Danke“ sagen. Ich freue mich auch über ein kleines Lob und es bestärkt darin, auf diesem Wege weiter zu machen. Danke sagen bringt Wertschätzung und wer möchte nicht auch gewertschätzt werden? Das sollte allerdings nicht darin ausarten, bei jeder Kleinigkeit sich überschwänglich bei seinem Gegenüber zu bedanken. Das wirkt dann wiederum nur aufgesetzt und wenig ehrlich. Von daher: Dank muss immer ehrlich gemeint sein.
5. Formuliere positiv
„Geht nicht, gibt’s nicht“ fasst dieses Motto gut zusammen. Wer positiv denkt oder dahin will, sollte bestimmte Vokabeln aus dem Wortschatz streichen oder nur noch sehr sparsam einsetzen. Dazu zählen z.B. Wörter wie „aber“, „ja, aber“, „nicht“, „schwierig“, „problematisch“ etc. Wer in positiven Kategorien denkt, wird diese Denkweise auch automatisch in sein Handeln übernehmen können.
Literaturempfehlung:
GEO Wissen Nr. 55 5/2015: „Zuversicht – Die Kraft positiven Denkens“ mit vielen Artikeln über Optimismus, Resilienz und Motivationstreiber:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Amazon – Ads. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.