Hong Kong

Der Blick auf die Halbinsel Kowloon von Hong Kong Island aus.

Hong Kong ist eine pulsierende Metropole im Süden Chinas und gehörte bis 1997 zum britischen Königreich. Seit dem 1.7.1997 gehört Hong Kong als „Special Administrative Region“ wieder zu China. Hier vermischen sich mehr als woanders in Asien europäische Kultur mit chinesischer Lebensweise. Daher ist diese Stadt immer eine Reise wert.

Hong Kong lässt sich geographisch grob in vier Bereiche gliedern:

  • Hong Kong Island
  • Kowloon
  • Lantau Island
  • New Territories

Jede dieser Regionen hat ganz besondere Eigenschaften und Sehenswürdigkeiten. So ist Hong Kong Island sehr bergig und nach Lantau Island die zweitgrößte Insel Hong Kongs. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählt unter anderem Hong Kongs höchster Berg, The Peak, von dem man einen wundervollen Blick auf den Victoria Harbour hat, der Hong Kong Island vom Rest der Metropole trennt. Das gilt insbesondere wenn die Luft besonders klar ist. Kowloon ist das Festland von Hong Kong. Beide Bereiche werden durch zwei Strassentunnel sowie zwei MTR-Tunnel verbunden. Ein weiterer Kombitunnel ist ebenfalls verfügbar. Wer es nicht ganz so eilig hat, kann auch mit den Star Ferries übersetzen.

Doch Hong Kong hat auch viele grüne Bereiche. Die New Territories laden zum Wandern (Hiking) ein. Wer es sportlich mag, kann die Kondition in den Hügeln mit Laufen oder Radfahren stärken.

Das Leben in Hongkong ist schnell und oft unübersichtlich. Bei einem Streifzug durch Hong Kong Island und Kowloon habe ich das Straßenleben in einigen Fotos eingefangen. Interessant sind vor allem die Lebensmittelstände, an denen es zahlreiche Menüs gibt – meistens auf den Geschmack der einheimischen Bevölkerung abgestellt. So manche Garküche ist für den europäischen Geschmack mehr als gewöhnungsbedürftig. Wer auf Nummer sicher gehen möchte: Es gibt auch McDonald’s in Hong Kong.

Garküchen stehen an fast jeder Straßenecke Kowloons

 

Ein Schwein wird in der Seitenstraße abgezogen.

Das Essen ist durchaus auch etwas für europäische Mägen, wenn man nicht die Restaurants nimmt, in denen nicht einmal mehr auf Englisch die Karte verfasst ist. Dennoch benötigt man manchmal eine gehörige Portion Mut oder Überwindung. Denn europäische Hygienestandards darf man nicht erwarten. Krank geworden bin ich auf der Reise jedenfalls nicht wegen des Essens, sondern wegen der permanenten Wechsel von 30 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit draußen und 20 Grad durch Klimaanlage in den Geschäften. Dass es auch sehr interessante und hochwertige Küche in Hongkong gibt, steht für mich aber jederzeit außer Frage. Wer möchte (und das nötige Kleingeld mitbringt), kann übrigens mit dem Sternekoch Tim Raue im Herbst eine Genussreise antreten.

Ein Blick hinter die Garküche offenbart, wie das Essen vorbereitet wird. Ein Anblick, den man nicht alle Tage hat – nun weiß man allerdings, was man auf den Teller bekommt. Das kann auch von Vorteil sein.

Die Wohnverhältnisse in Hong Kong sind für die meisten Asiaten eher bescheiden. Viele Hochhäuser stammen noch aus der britische Kolonialzeit. Die Hochhäuser sind allerdings oft mit allem ausgestattet, was man zum Leben braucht: eigener Supermarkt, eigene Ärzte etc. Somit muss man nicht mal das Haus verlassen, um Erledigungen zu machen.
Der „soziale“ Wohnungsbau begann in Hongkong 1954. Die britische Kolonialregierung baute die ersten Mark I Hochhäuser, die für jede Familie 20 Quadratmeter Wohnraum boten.

Blick auf die Fassade eines Wohnhauses der chinesischen Hongkongnesen
Blick auf die „Balkone“

Nicht minder beeindruckend ist natürlich die Skyline von Hong Kong. Dies gilt sowohl tagsüber als insbesondere bei Dunkelheit, wenn eine Vielzahl an Hochhäusern beleuchtet werden. Für Fotografen ist es daher ratsam, ein Stativ mitzunehmen. Wer daran nicht gedacht hat – kein Problem: Hong Kong ist die Stadt des High Techs. In einem der zahlreichen Einkaufszentren wird es das passende Equipment geben.

 

Skyline von Hong Kong bei Nacht, gut zu sehen: Die Bank of China mit ihrer Toblerone-artigen Architektur

Überhaupt ist die Skyline von Hong Kong „very impressive“. Die Seite skyscraperpage.com verzeichnet über 890 Hochhäuser in der Datenbank, darunter viele mit ausgefallener Architektur. Am auffälligsten sind dabei u.a. die Bank of China, das Lippo Centre oder der Two-IFC.

Das Lippo Centre in Hong Kong. Die Architektur soll an zwei Koala-Bären erinnern, die einen Bambus-Baum besteigen.

Neben den zahlreichen Märkten in Kowloon, wie dem Temple Street Night Market oder dem Ladies‘ Market gibt es in Hong Kong auch viele Nebenstraßen, in denen dicht gedrängt die Marktstände stehen. Auf diesen kann man überschüssige Waren namhafter Marken-Labels, Schuhe, Nähgarne und -stoffe, Elektronikartikel und Spielwaren erwerben. In dem ganzen Gedränge habe ich mich niemals unsicher gefühlt. Lediglich Taschendiebe sollte man „fürchten“ und wer die normalen Vorsichtsmaßnahmen trifft, wird Hong Kong auch von der kriminalistischen Seite in guter Erinnerung behalten.

Straßenmarkt in einer Seitenstraße in Hong Kong
Traditionelle chinesische Medizin in Hong Kong

Auffallend sind die vielen kleinen Läden, die traditionelle chinesische Waren und Pharmazeutika verkaufen. Dazu zählen unbennenbare, getrocknete Fische, Weich- und Krustentiere und wer weiß was noch. Die Waren liegen teilweise in Schalen auf der Straße vor dem Geschäft und aus dem Geschäft selbst kommt ein bestialischer Geruch auf die Straße gekrochen. Das gehört ganz einfach zu Hong Kong dazu und ist für Europäer allemal sehenswert. Ich selbst habe mich nicht in einen solchen Laden getraut – ich hätte auch nicht gewußt, was ich fragen sollte.

Interessanter waren da schon die Tee-Händler. In großen roten Dosen befinden sich zahllose chinesische Teesorten – ein wahres Paradies für Kenner. Auch Fotografen kommen da auf ihre Kosten, wenn man sich die farbenfrohen Geschäfte anschaut.

Chinesischer Tee in Hong Kong

Der entspannte Umgang mit Fälschungen ist in Hong Kong für europäische Touristen sicherlich befremdlich, aber ein alltägliches Phänomen. Es beginnt auf dem Ladies‘ Market in Kowloon („Do you want copy watches?“) bis hin zu offiziell eingetragenen Firmen, wie der hier gesehenen „Far East Imitation Jewellery Co.“. Entspannter gehen eigentlich nur noch die Niederländer mit dem Cannabis-Konsum um. 🙂

Far East Imitation Jewellery Co. – Fälschungen und Imitate sind in Hong Kong an der Tagesordnung.

Problematisch wird dies nur, wenn man auf der Suche nach einem Original zu einem günstigen Preis ist. In Hong Kong gibt es nämlich keine Mehrwertsteuer und von daher sind Markenprodukte allein deshalb schon häufig günstiger als in Europa. Es bleibt jedoch immer der fade Beigeschmack, ob man denn wirklich ein Original in Händen hält oder doch eine gut gemachte Fälschung. Hier empfiehlt es sich, sich zunächst einmal einen Überblick über die Hong Konger Geschäfte zu machen. Nach einigen Tagen intensiven Beobachtens wird man herausgefunden haben, welche Händler „Official Dealer“ sind und von welchen man dann doch lieber die Finger lassen sollte.