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Buchempfehlung: Number Man von Tilman Weigel

Mein Freund Tilman, Betreiber des Statistiker Blogs hat seinen ersten Roman geschrieben: Number Man: Ein fast historischer Kriminalroman. Es ist ein fiktives Szenario, welches in einem deindustrialisierten Nachkriegsdeutschland spielt.

Deutschland hat den 2. Weltkrieg verloren und anstatt der Reindustrialisierung wurde der Morgenthau-Plan umgesetzt. Deutschland fällt ins vorindustrielle Mittelalter zurück. Nur die Besatzungsmächte verfügen über moderne Kommunikations- und Verkehrsmittel. Die deutsche Bevölkerung hingegen musste die nach dem Kriegsende die Landflucht antreten, weil in den Städten durch den Rückbau der Industrie keine Verdienstmöglichkeiten bestanden. Statt dessen wird den Menschen Land zugeteilt, welches sie selbständig bewirtschaften (müssen). Tilman baut dabei eine fiktive Hintergrundkulisse auf und versetzt den Leser in die Vorstellung, was gewesen sein könnte, wenn Deutschland nicht am modernen Wiederaufbau teilgenommen hätte. Dieses Setting hat mich an das Buch „Vaterland“ erinnert, in dem es genau umgekehrt ist: Deutschland hat den Krieg gewonnen. Mir persönlich hat es Spaß gemacht, mich in ein solches Szenario reinzudenken und es auch weiterzuspinnen.

Die Geschichte spielt in den 1960ern in eben so einem Dorf, in dem neben den alteingesessenen auch sog. Neubauern leben. Der aus den USA angereiste neue Pastor Thomas Gartner muss zunächst nicht nur das Vertrauen der Einheimischen erlangen, sondern wird auch gleich mit einem Mord konfrontiert, den es aufzuklären gilt. In einem nahegelegenen Wald wurde ein erschlagener Hippie gefunden, der nicht nur Amerikaner, sondern auch ehemaliger KZ-Häftling war. Thomas muss nun Aufklärung leisten, ansonsten wird die US-Militärpolizei die Untersuchungen übernehmen, diese ist jedoch nicht für zimperliche Methoden unter den deutschen Verdächtigen bekannt. Auf diese Weise kommt er mit den unterschiedlichsten Charakteren in Berührung, die alle eine unterschiedliche Vergangenheit im Dritten Reich hatten. Die alles umkreisende Frage lautet dann auch: Hat der Mord etwas mit der Zeit des Dritten Reiches zu tun?

Fazit: Wer einen kurzweiligen Krimi mit einem etwas anderen Hintergrund sucht, ist mit Number Man: Ein fast historischer Kriminalroman gut versorgt.

Florian

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Florian
Tags: Bücher

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